Die Elbtischler zeigen, wie Flächen in einem Gewerbegebiet zu wertvollen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere umgestaltet werden können.
Auch zwischen Hallen, Parkplätzen und Bürogebäuden können wertvolle Lebensräume entstehen. Davon profitieren Klima und Natur sowie Beschäftigte, wie ein Biodiversitäts-Projekt auf dem Gelände der Firma „Die Elbtischler“ in Stellingen zeigt. Umweltsenatorin Katharina Fegebank setzte am 6.11.2025 gemeinsam mit den Projektpartnern und dem Kooperationspartner der Loki Schmidt Stiftung den ersten Spatenstich und pflanzte eine Weinrebe der Sorte „Katharina“. Firmen können sich bei vielen Biodiversitäts-Projekten durch ein KfW-Förderprogramm unterstützen lassen und bekommen günstige Darlehen oder Zuschüsse – so wie auch dieses Projekt.
Die Firma Elbtischler lässt im Rahmen des Projekts insgesamt rund 220 Quadratmeter ihres Firmengeländes am Jacobsenweg 10 in Hamburg-Stellingen nach einem Konzeptvorschlag der Loki Schmidt Stiftung umgestalten und teilweise entsiegeln. Insgesamt werden rund 200 Pflanzenarten neu eingebracht – vom Weißdorn über Wildrosen bis hin zu Wildblumen, Frühblühern und Stauden wie dem Großen Wiesenknopf. Wertvolle heimische Gewächse, die bereits auf dem Gelände vorhanden sind, werden erhalten und in das Konzept integriert. Und auch die Außenfläche, die die Mitarbeiter:innen der Elbtischler in Pausen nutzen, wird naturnah umgestaltet.
Das „Kooperation NATUR“-Projekt der Loki Schmidt Stiftung unterstützt Unternehmen und Organisationen dabei, natürliche Lebensräume auf dem Außengelände inklusive der Parkplätze, Fassaden und Dächer zu entwickeln und richtig zu pflegen. Ein kleines Team der Hamburger Sparkasse (Haspa) unterstützt zudem bei der Pflanzung – tatkräftig mit Muskelkraft, aber auch mit einer eigenen Baumspende.
Katharina Fegebank, Senatorin für Umwelt, Klima, Energie
und Agrarwirtschaft:
„Biodiversität ist eines der wichtigsten Themen
unserer Zeit. Das Artensterben bedroht nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern
auch uns Menschen. Denn gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Ernährung und auch
das Klima sind abhängig von intakten Ökosystemen. Es zu erhalten ist unsere
gemeinsame Aufgabe und Verantwortung. Wie das sogar mitten in einem Hamburger
Gewerbegebiet funktionieren kann, zeigt das Projekt wirklich beispielhaft. Ich
freue mich schon darauf, wenn hier kommendes Jahr frisches Grün, bunte Blüten,
Vögel und Insekten zu sehen sind. Und natürlich darüber, dass hier verschiedene
UmweltPartner der Stadt zusammenarbeiten!“
Boris Breiding, Geschäftsführer der „Elbtischler“ und
UmweltPartner:
„Unser Team setzt in den nächsten Tagen selbst viele der
Pflanzen ein, zum Teil ehrenamtlich. Das ist ein verbindendes Erlebnis. Kommendes
Jahr im Sommer und Herbst können wir dann schon gemeinsam eigene Beeren und
eigenes Obst naschen. Außerdem senkt die Bepflanzung die Außentemperatur, auch
das sorgt für mehr Wohlbefinden. Neben unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, allen beteiligten Unternehmen, Behörden und Organisationen danke
ich auch unserer Vermieterin, die die Umgestaltung sogar finanziell mitträgt
und weiter für die Pflege des Außengeländes aufkommen wird.“
Christine Stecker, Projektleiterin Kooperation NATUR bei
der Loki Schmidt Stiftung:
„Was wir als Vorschlag erarbeitet haben, wird
jetzt Realität. Die Elbtischler gestalten ihr Außengelände naturnah um und
schaffen damit wertvolle Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere. Dazu
gehören nicht nur Bäume, Sträucher und Stauden, sondern auch Elemente wie
Steine und Totholz, in denen Insekten, Spinnen und Amphibien ihre Nischen
finden. Die Wildpflanzen sind heimische Arten und tragen zur Biodiversität bei.
Wir hoffen, dass weitere Unternehmen dem Beispiel folgen, um ein Netzwerk an
Biotopen für wandernde Tiere zu schaffen.“
Mieke Lindner, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit und
öffentliche Fördermittel der Haspa:
„Wir engagieren uns am liebsten direkt
vor Ort in Hamburg für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Und das nicht nur bei
der Finanzierung und der Unterstützung beim KfW-Antrag, sondern auch mit Spaten
und Schaufel.“
Manfred Braasch, Leiter Regionalbüro Natürlicher
Klimaschutz in der BUKEA:
„Das KfW-Förderprogramm hat ein Modul, das eigens
für Unternehmen gedacht ist. Die Konditionen sind attraktiv, denn die KfW
gewährt je nach Unternehmensgröße einen Tilgungszuschuss von 40 bis 60 Prozent.
Das heißt: Die Firmen müssen nur rund die Hälfte des Kredits zurückzahlen.
Neben der Anlage von Biotopen kann man darüber auch Gebäudebegrünung oder die
Entsiegelung von Flächen fördern lassen – inklusive Gutachten und Planungen.“