Mehr Wildnis in Deutschland – das ist das Ziel der 21 Naturschutzorganisationen, die sich in der Initiative Wildnis in Deutschland zusammengeschlossen haben. Die Loki Schmidt Stiftung ist Teil dieses Bündnisses und setzt sich für die Sicherung großer Wildnisflächen ein.
Großräumige Wildnis gibt es derzeit nur auf 0,62 Prozent der deutschen Landesfläche. Bis zum Jahr 2030 sollten es laut Nationaler Biodiversitätsstrategie zwei Prozent sein. Daher setzt sich die Initiative dafür ein, dass große, unzerschnittene Wildnisgebiete entwickelt und gesichert werden. Dabei wird ein konsequenter Wildnisansatz verfolgt. Dieser ergibt sich aus den Positionen, welche die 21 Naturschutzorganisationen abgestimmt haben: Wegweiser zu mehr Wildnis in Deutschland.
Wildnis charakterisiert Landschaftsteile, in denen natürliche Prozesse eigenständig, ergebnisoffen und dauerhaft ohne menschliche Steuerung ablaufen können. Wildnisgebiete finden sich in Deutschland in Nationalparks, Biosphärenreservaten, Naturschutzgebieten, in durch die Länder ausgewiesenen Naturwäldern oder auch auf Flächen von Naturschutzorganisationen.
Um als Wildnisgebiet zu gelten, müssen mindestens folgende drei Kriterien erfüllt sein:
Wildnis leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt, zum Klima- und Hochwasserschutz, zu Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und Naturerleben. Dabei sind insbesondere großflächige Wildnisgebiete wichtig, um natürlichen Prozessen ausreichend Raum zu geben und um die Wechselwirkungen mit der umliegenden Kulturlandschaft gering zu halten.
Die Loki Schmidt Stiftung hat im Ostvorland der hamburgischen Insel Neuwerk in der Elbmündung bereits vor mehreren Jahrzehnten eine 61 Hektar große Wildnisfläche gepachtet. Sie gehörte zu den ersten Flächen in dem Gebiet, die im Sinne des Naturschutzes betreut worden ist.
Neben einer großen Brandseeschwalbenkolonie brüten hier Rotschenkel und Austernfischer und finden im vorgelagerten Watt Nahrung. In den Salzwiesen blühen Strandastern und Strandflieder. Erdbeerklee und Laugenblume erfreuen die Besucher
Im Jahr 2015 kam erstmals unter der Leitung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt 1858 e. V. eine Gruppe aus Naturschutzorganisationen als „Redaktionsgruppe Wildnis“ in Berlin zusammen. 2017 waren es bereits 16 Naturschutzorganisationen, die sich zur Initiative Wildnis in Deutschland zusammenschlossen. 2023 wurde das Wildnisbüro Deutschland in Berlin eingerichtet, zu dessen Aufgaben auch die Koordination der Initiative Wildnis in Deutschland gehört.
Die Initiative ist heute ein Verbund aus 21 Naturschutzorganisationen: Bundesverband Beruflicher Naturschutz, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), BUNDstiftung, Deutsche Umwelthilfe, Deutsche Wildtier Stiftung, EuroNatur, Greenpeace e. V., Gregor Louisoder Umweltstiftung, GRÜNE LIGA Landesverband Berlin, Heinz Sielmann Stiftung, Loki Schmidt Stiftung, Michael Succow Stiftung, Naturschutzbund Deutschland (NABU), NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Nationale Naturlandschaften e. V., Naturstiftung David, Naturwald Akademie, Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung, Vogelschutz-Komitee e. V., WWF Deutschland, Zoologische Gesellschaft Frankfurt e. V.