Im April bis Mai erscheinen die schalenförmigen, dottergelben Blüten, die jedoch nicht von Blütenblättern, sondern lediglich von den Kelchblättern gebildet werden und einen Durchmesser von etwa 5 cm besitzen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, die durch reichlich Nektar angelockt werden. Die kleinen, balgförmigen Früchte öffnen sich bei Reife und stehen sternförmig und leicht nach oben gerichtet zusammen, so dass sie eine kleine Auffangschale für Regentropfen bilden. Trifft ein Tropfen in den Napf, so werden die leichten Samen durch den Aufprall herausgeschleudert. Die Samen sind schwimmfähig und werden sowohl durch das Wasser als wohl auch durch Wassergeflügel verbreitet. Die Pflanze ist giftverdächtig.
Die Bedeutung des Gattungsnamens Caltha ist nicht ganz klar, möglicherweise bedeutet er im Altgriechischen „Korb“ oder „Schale“ und beschreibt damit die schalenförmigen Blüten der Pflanze. Der Artname palustris (von lateinisch palus = Sumpf) weist auf ihr Vorkommen an feuchten Standorten hin. Der deutsche Name Dotterblume beschreibt die eidottergelbe, glänzende Blüte. Regional sind weiterhin Namen wie Butter-, Schmalz-, Eier- und Kuhblume, auch Wiesengold oder Goldrose gebräuchlich.
Ursprünglich eine Art der Auen- und Bruchwälder ist die Sumpfdotterblume in unserer Kulturlandschaft vor allem in Röhrichten und Riedern, an Bach- und Grabenrändern und auf feuchten Wiesen verbreitet. Dieses nach seiner Charakterart als Sumpfdotterblumenwiese bezeichnete Feuchtgrünland bietet im Frühsommer durch die Begleitarten Kuckuckslichtnelke, Sumpfvergissmeinnicht. Wiesenknöterich, Kohldistel und vielen anderen Blütenpflanzen einen farbenprächtigen Anblick. Schwankende Wasserstände werden von der Sumpfdotterblume gut ertragen. In Norddeutschland werden Bestände dieser Pflanze, die im tidebeeinflussten Röhricht der Flüsse stehen, sogar bis zu einem Meter hoch. Die Verbreitung ist zirkumpolar, d.h. sie umfasst außer Europa (bis Island und arktisches Russland) auch das gemäßigte und nördliche Asien sowie das nördliche und arktische Amerika.
Die Sumpfdotterblume ist rückläufig. Ursache für den Rückgang war in jüngerer Vergangenheit vor allem die großräumige Entwässerung der Landschaft, jedoch fand die Sumpfdotterblume, vom Weidevieh gemieden, immer noch ein Refugium an Grabenrändern oder in Senken auf Feuchtwiesen. Seit einigen Jahren macht die moderne Milchviehhaltung, bei der das Vieh im Stall steht und mit siliertem Gras gefüttert wird, für eine bessere Grünfutterausbeute bei der Mahd die Planierung der Wiesen erforderlich, wobei die letzten Senken und Grüppen eingeebnet und Gräben verfüllt werden. Auf diese Weise ist die Sumpfdotterblume in den letzten Jahren aus weiten Bereichen der Landschaft verschwunden.
Die Sumpfdotterblume ist auch eine attraktive Gartenpflanze für den Rand des Gartenteiches. Sie sollte aber nicht aus der Natur entnommen, sondern in einer Staudengärtnerei bezogen werden. Hier sind auch gefüllt blühende Pflanzen sowie eine weiße Form erhältlich.
Feuchtwiese Kakenhaner Weg (Hamburg)
Weiden und Reitbach bei Nartum (Niedersachsen)