Die Schachblume kommt nur noch im Elbetal Unterelberaum, insbesondere in Nordniedersachsen, Hamburg und ganz vereinzelt an der Weser und im Einzugsbereich des Main vor. Frühere Vorkommen am Rhein sind erloschen. Durch die Seltenheit von Überschwemmungswiesen an den Flüssen und die damit heutzutage fehlende Möglichkeit für Samen und Brutknospen, neue Lebensstätten per Hochwasserverbreitung zu erreichen, sind die übriggebliebenen Schachblumenbestände durch intensive Landwirtschaft äußerst gefährdet. Die Art verträgt keine Düngung und kann nur Samen bilden, wenn die erste Mahd nicht vor Anfang Juli erfolgt. Allerdings kann sie sich auch in ungemähten Flächen nicht halten, da sie dort von den dicht aufwachsenden hohen Gräsern "erstickt" würde. Sie ist damit auf eine heute kaum noch übliche Mähweidenutzung angewiesen. Für ihren Erhalt müssen daher Landwirtschaft und Naturschutz eng zusammenarbeiten.
Die Schachblume, mancherorts auch Schachbrettblume oder in Norddeutschland auch Kiebitzei genannt, hat ihren Namen nach dem schachbrettartigen Muster. Doch auch in Sagen und Märchen finden sich Erklärungen für den Namen:
Ein Märchen
aus dem Seevetal besagt, dass ein Junker so leidenschaftlich gerne
Schach spielte, dass er seine Verlobte vernachlässigte – bis diese sich
wünschte, sie würde ihn nie mehr sehen. Er sollte immer bei seinem
Schachspiel bleiben. So wurde er von Elfen zu einer lilafarbenen Blume
mit Schachmuster verwandelt. Wenig später bereute sie es aber so sehr,
dass sie sich wünschte, sie könnte doch wieder bei ihrem Liebsten sein.
Und so verwandelten die Elfen auch sie in eine Blume: nur war die Blüte
schneeweiß wie ihr Kleid. Von diesem Märchen leitet sich auch der
Name des Junkernfeldes in der Seeveniederung ab, welches das größte
Schachblumenvorkommen ganz Deutschlands beherbergt.
Eine
Erzählung aus Schweden hingegen berichtet, dass Schachblumen überall dort
wachsen, wo Schweden gegen Wikinger gekämpft haben. Dort, wo ein
Wikinger geschlagen worden war, wuchsen die lilafarbenen Blumen mit
Schachbrettmuster. Doch nur an den wenigen Stellen, wo ein Schwede
besiegt worden war, wuchsen die weißen Blumen.
Die 15 bis 30 cm hohe Pflanze ist ein Liliengewächs mit einer fast kugeligen Zwiebel, schmalen graugrünen Blättern und bauchigglockenförmigen Blüten, die nach unten hängen und schachbrettartig purpurrot und weiß gefleckt sind. Auch grünlich-weiße Exemplare kommen vor. Sie blüht im April/Mai und wird von Bienen und Hummeln bestäubt. Je nach Witterung in dieser Jahreszeit ist die Bildung von Samen in einzelnen Jahren sehr unterschiedlich.
Schachblumen stehen unter Schutz und dürfen nicht der Natur entnommen werden. Sie lassen sich aber gut kultivieren und sind heute im Gartenfachhandel erhältlich.