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Umweltsenator Jens Kerstan im Gespräch mit dem Autor und Biologen Lothar Frenz

Abschlussmatinee der Hamburger Stiftungstage am 20. Juni, 11.00 Uhr in der Patriotischen Gesellschaft, Trostbrücke 4-6, Hamburg

„Wer wird überleben?“ – diese existenzielle und auch provozierende Frage nach der Zukunft von Natur und Mensch stellt uns Lothar Frenz, Biologe, Journalist und Botschafter der Loki Schmidt Stiftung in seinem neuen Buch.

Am Sonntag, 20.6.21, 11.00 Uhr wird er in einer Lesung in der Patriotischen Gesellschaft, moderiert von der ZEIT-Journalistin Hella Kemper, einige Thesen aus seinem Buch vorstellen, in dem es nicht um das Ideal einer heilen Welt geht, sondern darum, wie eine komplizierte Beziehung besser werden kann. Im anschließenden Gespräch mit Jens Kerstan (Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft), Dr. Katja Conradi (Vorständin der BürgerStiftung Hamburg), Axel Jahn (Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung) und Lothar Frenz geht es um unser aller Verantwortung: Was kann Hamburg heute tun, um nachhaltig zu agieren und um die Natur zu schützen? Wie kümmern wir uns heute um die Generation von morgen? Und: Was können Stiftungen, was kann jede*r Einzelne für eine bessere Umwelt tun?

Veranstalter sind die Patriotische Gesellschaft, die Hamburger BürgerStiftung und das Stiftungsbüro Hamburg sowie die Loki Schmidt Stiftung.

Wir stehen vor einem historischen Wendepunkt in unserem Verhältnis zur Natur, schreibt Lothar Frenz: Mit der Corona-Pandemie sind zum ersten Mal die Auswirkungen der Arten- und Biodiversitätskrise für uns als Spezies Mensch größer als die globalen Folgen des Klimawandels. Lange schon haben Artenschutzexperten gewarnt, dass ein solches Virus durch den ausrottenden Handel mit Wildtieren entstehen wird. Haben wir diese Wucht, den kommenden Wandel noch im Griff? Längst ist die Überlebensfrage auch an uns gestellt. Eindrucksvoll zeigt Frenz auf, wie vielschichtig die Probleme sind, die wir in den nächsten Jahren lösen müssen: Wie soll unsere Erde aussehen? Bietet sie genug Platz für die ständig wachsende Menschheit und alle anderen Lebewesen? Wer soll, wer darf mit uns hier leben – und wer nicht? Welchen Planeten wollen wir unseren Kindern hinterlassen?

„Wunderbar, auf ein Buch zu stoßen, nach dessen Lektüre man feststellt: „So habe ich die Dinge noch nie betrachtet!“. Lothar Frenz bringt uns dazu, über viele grundlegende Fragen auf neue, erfrischende Weise nachzudenken.“, findet Graeme Maxton, Ökonom und ehemaliger Generalsekretär des Club of Rome. Und Michael Succow, Träger des Alternativen Nobelpreis und Gründer der Succow-Stiftung meint: „Lothar Frenz reflektiert in seinem neuen Buch Grundfragen unserer Zeit. Ein «Weiter so» wird es nicht mehr geben. (…) Frenz zeigt: Wir müssen dringend handeln, den Umgang mit unserer Lebensgrundlage Natur neu ausrichten – jetzt und sofort!“

Damit führt uns die Lesung von Lothar Frenz zu der Frage nach unserer Verantwortung im eigenen Lebensraum – unserer Stadt. Dem möchte die Podiumsrunde auf die Spur kommen. Senator Jens Kerstan stellt die Einbindung der Nachhaltigkeitsziele in ein umweltpolitisches Handeln vor. Dr. Katja Conradi zeigt, wie Bürgerverantwortung zu aktivem Handeln führt und erläutert gemeinsam mit Axel Jahn, was Stiftungen für Hamburgs Natur erreichen können, wo Umweltbildung und Artenschutz erfolgreiche Wege ebnen können, um ein positives Morgen zu gestalten.

Anmeldung unter: https://www.hamburger-stiftungen.de/event/lothar-f...

Bibliografie:
Lothar Frenz, „Wer wird überleben? Die Zukunft von Natur und Mensch“, Rowohlt Berlin, ISBN: 978-3-7371-0054-0, 24,- Euro


Zitate:

Lothar Frenz, Biologe, Autor und Botschafter der Loki Schmidt Stiftung

„Das Funktionieren der Erde, wie wir sie kennen und zum Überleben benötigen, ist mehr als je zuvor zu einer Sache menschlicher Wahl geworden. Wir brauchen daher ein neues Selbstbild für unsere Spezies, damit der Lebensraum Erde für uns Menschen auch im Anthropozän weiterhin eine gute Zukunft bietet: Wir müssen zum Homo parasiticus werden. Denn ein guter Parasit schädigt den Wirt nicht, von dem er lebt.“

Jens Kerstan, Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

„Der Erhalt der Biodiversität ist neben dem Klimawandel die zweite große Herausforderung für die Menschheit. Unsere zahlreichen Programme zu Hamburgs Grünerhalt definieren erstmals verbindliche quantitative und qualitative Ziele für Hamburgs Natur, ihren Erhalt, ihren Ausbau. Wir zeigen, dass in einer Großstadt Biodiversität und das Naturerleben in Einklang zu bringen sind. Artenvielfalt, Artenwachstum ist auch in einer dicht besiedelten Metropole möglich und unerlässlich. Die Hamburgerinnen und Hamburger lieben ihre Parks und Naturschutzgebiete. Darauf bauen unsere Maßnahmen für eine naturnahe Gestaltung und mehr Wildnis in der Stadt auf.“

Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung

„Der von Loki Schmidt schon vor Jahrzehnten beobachtete Artenrückgang war Auslöser für die Gründung der Loki Schmidt Stiftung, die sich inzwischen seit über 40 Jahren für bedrohte Arten einsetzt. Die moderne Landwirtschaft, unser Bedarf an Fleisch, Fläche, Energie und Konsumgütern sind wesentliche Treiber für den weltweiten Artenschwund. Mit der Naturzerstörung gefährden wir unsere eigenen Lebensgrundlagen. Es geht schon längst nicht mehr nur um Naturschutz. Es geht um die Zukunft unserer Zivilisation!“

Dr. Katja Conradi, Vorständin der BürgerStiftung Hamburg

„Es ist ein guter Schritt, dass Hamburger Stiftungen die SDGs als Bezugsrahmen ihres Wirkens begreifen. Aber wir müssen weitergehen und nachdenken, wie wir das Engagement für Umwelt- und Naturschutz sowie Projekte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung noch bessern fördern und unterstützen können.“



Über die Loki Schmidt Stiftung:

Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme. Die Arbeit der Stiftung wird zu großen Teilen durch Spenden finanziert (Spendenkonto: IBAN: DE37 2005 0550 1280 2292 28). www.loki-schmidt-stiftung.de

Kontakt für Rückfragen

Anja Lennartz, Loki Schmidt Stiftung, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, anja.lennartz@loki-schmidt-stiftung.de, Tel. 040 / 28 40 998 -25