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Es ist eine besorgniserregende Entwicklung: Selbst robuste Wildblumen, die früher häufig zu finden waren, kommen mittlerweile immer seltener vor. Verschwinden diese Arten, werden auch zahlreiche Insekten, Amphibien und Vögel ihre Lebensgrundlage verlieren. Um diesem schleichenden Artenverlust entgegenzuwirken, pflanzten Mitarbeiter*innen des Wilhelmsburger Inselparks und der Loki Schmidt Stiftung mit Unterstützung Ehrenamtlicher am 30. Juni 2023 50 Kleine Braunellen im Garten „Quelle des Glücks“.

Wiesen, Weiden, Rasen und Wegränder: Die Lebensräume der Kleinen Braunelle (Prunella vulgaris) sind vielfältig. Doch obwohl der zierliche Lippenblütler regelmäßiges Rasenmähen und auch Fraß und Tritt tolerieren kann, gehen seine Bestände in Hamburg zurück. Unkrautbekämpfung durch Herbizide und mechanische Verfahren sowie ein hoher Stickstoffeintrag u.a. durch Düngung, Verbrennungsprozesse und Verkehrsabgase führen zum Rückgang zahlreicher Wiesenblumen. Dabei ist die Kleine Braunelle während ihrer langen Blütezeit von Juni bis Oktober nicht nur ein Blickfang in kräuterreichen Rasen, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten.

Um ein Zeichen für mehr Artenvielfalt in Gärten zu setzen und um zu zeigen, wie sich jede*r für den Schutz von Wildblumen und Insekten einsetzen kann, pflanzten Mitarbeiter*innen des Wilhelmsburger Inselparks und der Loki Schmidt Stiftung mit Unterstützung Ehrenamtlicher 50 Kleine Braunellen im Garten „Quelle des Glücks“.

„Die Aktion soll zum Nachahmen animieren. Wir wollen zeigen, dass sich jede und jeder für den Artenschutz und mehr Stadtnatur einsetzen kann. Heimische Wildblumen pflanzen, den Rasen seltener mähen und wenn, dann auch das Schnittgut abtragen, auf Herbizide und Dünger verzichten: Diese kleinen Maßnahmen können einen großen Unterschied bewirken. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer ist die Wirkung für die Artenvielfalt. Ich finde es ganz wunderbar, dass uns heute so viele helfende Hände bei der Pflanzung im Inselpark unterstützt haben!“

„Alles fließt – das ist das Motto dieses Kleinods im Wilhelmsburger Inselpark. Seit 10 Jahren entwickle ich den Garten „Quelle des Glücks“ gemeinsam mit ehrenamtlichen Unterstützer*innen. Die Gestaltungskraft der Natur ist überraschend und überwältigend, heimische Wildstauden und Kräuter sind inzwischen eingezogen und fügen sich harmonisch in das Bild geschwungener Linien und der hell- und dunkelblauen Blütenvielfalt.“

Helfen Sie mit: So können Sie Wildblumen in Ihrem Rasen fördern

Werden Rasen und Wiesen zu häufig gemäht, haben Wildblumen wie die Kleine Braunelle zu wenig Zeit, um zu wachsen und Blüten sowie Samen ausbilden zu können. Mit diesen Tipps schaffen Sie einen kräuter- und blütenreichen Rasen, der Schmetterlingen und Wildbienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot liefert:

• Mähen Sie Ihren Rasen seltener, damit die Wiesenblumen genug Zeit zum Wachsen haben (optimalerweise nur ein- bis dreimal jährlich).
• Rasenflächen sollten nicht gedüngt werden, da dadurch nur Gräser gefördert werden – viele Wiesenblumen benötigen jedoch nährstoffarme Bedingungen.
• Das Mahdgut sollte abgetragen und nicht als Mulch liegen gelassen werden, da sonst kein Licht an die Wildblumen gelangt und Gräser durch die Nährstoffe gefördert werden.
• Wenn der Rasen nur aus Gras besteht, kann man die Grasnarbe entfernen und eine gebietsheimische Regio-Saatgutmischung mit Wiesenblumen einsäen.

Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit mehr als 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit ihrer Umweltbildung trägt die Stiftung dazu bei, dass möglichst viele Menschen, besonders Kinder und Jugendliche, die Natur kennenlernen und erleben können.

Der Wilhelmsburger Inselpark ist eine ca. 85 ha große Parkanlage im Süden der Hansestadt. Im Inselpark harmonieren intensiv gepflegte Flächen, wie z.B. der Rosenboulevard und der Rhododendrongarten, mit „wilden Ecken“, in denen die Gäste Stadtnatur pur erleben können.

Kontakt für Rückfragen

Loki Schmidt Stiftung
Maxie Hecker
maxie.hecker@loki-schmidt-stiftung.de
Tel. 040 2840 998 24