Mit einem Bürgerfest und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm fanden am 2. und 3. Oktober 2023 in Hamburg die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einnheit unter dem Motto "Horizonte öffnen" statt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion schauten Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, Prof. Dr. Michael Succow und Axel Jahn auf die Entwicklung des Naturschutzes in Ost und West zurück und diskutierten Chancen für die Zukunft. 140 Gäste verfolgten an Bord der MS Stubnitz die von Christiane Grefe moderierte Veranstaltung.
Mit ihrem unermüdlichen Engagement für den Erhalt von Lebensräumen und ihren Fähigkeiten, Menschen für die Natur zu gewinnen und zu begeistern, gehören Loki Schmidt und Michael Succow zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Naturschutzes. Bis heute prägen sie durch ihre Stiftungen die Naturschutzarbeit in Deutschland - eine Arbeit, die immer existenzieller wird. Der Umwelt- und Naturschutz steht aufgrund der sich weltweit verschärfenden Krisen aktuell so stark unter Druck wie nie zuvor. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit Verbänden und im Austausch mit der Politik Lösungswege zu finden und konkrete Maßnahmen anzugehen, um das Artensterben zu stoppen, Lebensräume zu erhalten und die Klimakrise aufzuhalten.
Ausgehend von ihren persönlichen Rückblicken auf die Zeit der Wende und die damaligen Bewegungen im Naturschutz rekonstruierten Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Jens Kerstan, Senator in der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Prof. Dr. Michael Succow und Axel Jahn bei der Podiumsdiskussion die Entwicklungslinien in Ost und West, in Stadt und Land. Auch die aktuellen politischen Maßnahmen, wie das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz, standen im Fokus der Diskussion und bildeten die Grundlage für die Überlegungen, welche Perspektiven und Chancen aus der gesellschaftlichen Umbruchsituation vor 33 Jahren für die Bewältigung der gegenwärtigen, sich gegenseitig verschärfenden Krisen abgeleitet werden können.
In einem Intermezzo ließ Autor, Biologe und Stiftungsbotschafter Lothar Frenz dann Loki Schmidt selbst zu Wort kommen: Zwei Mitschnitte, die im Rahmen des gemeinsamen Buchprojekts "Das Naturbuch für Neugierige" in Lokis letztem Lebensjahr entstanden, zeigten Lokis ganz eigene Art, wie sie Menschen erreichen und für die Schönheiten und das Schützenswerte der Natur begeistern konnte: Indem man ihnen auf Augenhöhe begegnet, ihre Neugier weckt und ihre Herzen anspricht.
Denn nicht zuletzt geht es bei der Diskussion um Natur- und Klimaschutz vor allem um die Zukunft unserer Zivilisation. Daher nimmt die Partizipation der Menschen eine Schlüsselrolle ein, darüber waren sich alle Beteiligten einig.
„Unsere natürlichen Lebensgrundlagen sind bedroht: durch die Folgen der Klimakrise, das Artenaussterben und die Umweltverschmutzung. Deshalb nehmen wir bis 2026 vier Milliarden Euro in die Hand, um die Natur zu stärken und zu schützen: für saubere Luft, ausreichend Wasser und gesunde Böden. Ich danke der Loki-Schmidt- und der Michael-Succow-Stiftung für ihr außergewöhnliches Engagement zum Schutz unserer Umwelt in Ost und West."
„Die Menschheit erreicht zunehmend die planetaren Grenzen unseres globalen Ökosystems: Wasser, Böden, Artenvielfalt und Klima sind belastet und in zunehmender Gefahr. Zusammen mit vielen Partnern wollen wir dazu beitragen, dass die unheilvolle Entwicklung zum Stillstand kommt und Besserung eintritt.“